Der Plänterwald

2. Der Plänterwald – ein Kleinod Berlins
(aus der Broschüre "PRO Plänterwald", Berlin 2001)

Im Nordosten Treptows im Naturraum der Spreetalniederung besteht mit dem ca. 90 ha großen Plänterwald eines der letzten innerstädtischen, geschlossenen Waldgebiete Berlins. Er wird hauptsächlich durch die Waldgesellschaften des Eichen- Hainbuchenwaldes mit den Hauptbaumarten Eiche, Buche, Hainbuche, Ahorn und Linde sowie Relikte des Hartholzauwaldes im nordöstlichen Spreeuferbereich geprägt.

Ökologisch bemerkenswert und von hohem landschaftlichem Reiz sind besonders seine große Artenvielfalt und natürliche Artenzusammensetzung (untersucht sind derzeit ca. 270 Pflanzenarten, etwa 35 Brutvogelarten), sein hoher Anteil an Altbäumen (ca. 83 % > 90 Jahre alt) und Totholz, Bereiche mit aufkommender, stufiger Naturverjüngung besonders von Eiche, Buche und Linde sowie die Ausbildung lichter, offener Bereiche mit geschlossener, wertvoller Krautschicht.

Dem Gebiet obliegt auch infolge seiner Bedeutung für die Grundwasserneubildung und -speicherung sowie als Kaltluftentstehungsfläche eine wichtige Funktion im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Woher stammt nun der Name Plänterwald? Namensgebend ist das Plentern oder Lichten, eine forstliche Bewirtschaftung, bei der durch regelmäßiges Herausnehmen einzelner oder kleiner Gruppen älterer Bäume genügend Lichtraum geschaffen wird, um den natürlichen Aufwuchs zu fördern. Dadurch entstehen „Waldzellen“, in denen Bäume aller Höhen- und Altersstufen auf kleinster Fläche nebeneinander vorhanden sind. (“pläntern” ist eine mögliche Lautabwandlung zum Begriff “plentern”).

Durch diese Form der Waldwirtschaft wird große Naturnähe insbesondere hinsichtlich standort- und florengerechter Artenzusammensetzung, Struktur- und Habitat(Erscheinungs)-vielfalt sowie Nachhaltigkeit erreicht.

Zusammengestellt aus den Dokumenten der Bürgerinitiative “Keine Autos in den Plänterwald”



3. Ein Großstadtwald im Wandel der Zeiten